Wie kommt man zum Bogenschießen?

Durch vielerlei Dinge, Freunde oder Bekannte, durch Werbung eines Vereins oder einfach weil man mal was anderes machen will außer sich mit hochtechnischen überzogenen Sachen zu beschäftigen.
Die Frage warum man gerade Bogenschießen macht, lässt sich nur von jedem einzelnen selbst beantworten, die Gründe können so unterschiedlich sein wie die Menschen selber.

In meinem Fall ist es die “Flucht” vor dem PC und der hochtechnisierten Welt. Ich sitze sonst immer vor dem PC und brauche dieses Hobby, einfach um den Alltag zu vergessen und abzuschalten oder anders gesagt einfach mal etwas „simples“ ohne Druck und Stress zu machen.

Was brauche ich für den Anfang?

 

Bogen

Auf den Punkt gebracht und abgesehen von den tausenden Angeboten und Varianten im Internet:

  • Einen Bogen der zu einem passt.
    Man sollte sich vorher gründlich überlegen und dann entscheiden was man eigentlich will: Compound, klassischen Langbogen oder Recurvebögen oder einen Reiterbogen.
    Am Anfang nimmt man am besten einen Bogen mit etwas weniger Zuggewicht als man sich zutraut. Da man Haltung und Schußtechnik damit einfacher üben kann und die Arme bzw. die Schulter nach ein paar Trainingseinheiten nicht gleich schmerzen.
  • Pfeile, entsprechend auf die Auszuglänge ausgelegt und natürlich selbstgebastelt, damit man weiß was man da in die Botanic fliegen lässt. Hauptgrund ist natürlich das beschäftigen mit der Materie und die charmanten Bastelstunden.
  • Armschutz und einen Tab oder Handschuh, je nach Belieben, denn die Finger und der Unterarm sollten ja heil bleiben (Blau-Roter Unterarm und aufgeschürfte Finger sehen nicht so toll aus und tun einfach weh )
  • Köcher für die Pfeile; Rückenköcher ist zwar stylisch aber manchmal im Unterholz der Parcours doch recht hinderlich. Die Pfeile stehen quasi über den Rücken hinaus und man unterschätzt dies sehr leicht. Daher favorisiere ich mittlerweile den am Gürtel befestigten Seitenköcher. Der übrigens historisch öfter verwendet wurde als der in Hollywood favorisierte Rückenköcher.
  • Ausserdem benötigt man natürlich auch eine freie Trainingsfläche, tolerante Nachbarn und/oder einen toleranten Partner. Das Hobby kostet letztendlich auch Zeit und Platz
  • Ganz wichtig ist die Umsicht und Geduld mit dem Gerät und sich selbst. Nicht alles funktioniert auf Anhieb.

Was kostet mich der Spaß?
Tja, nun wird es kompliziert, das ist je nach Ausrüstung, Angebot der Geschäfte, den eigenen Vorlieben und finanziellen Freiheit unterschiedlich.

Als Anfänger ist es nicht einfach den Überblick zu behalten, wir waren froh dass in unserer Nähe ein Fachgeschäft war dass uns hier beraten hat. Ohne Fachberatung und „einfach-drauf-los“-Internet Einkauf wären einige hundert Euro umsonst ausgegeben worden.

  • Bogen etwa 150 Euro (Anfängerbogen, die individuellen Teile sind weitaus teurer)
  • Pfeile, wenn selber gebastelt, das Stück etwa 5 -6 Euro; gekaufte, vorgefertigte können auch mal über 12 Euro kosten. Für den Anfang tun es schlichte aber auf den Bogen und dem Auszug ausgelegte Pfeile.
  • Armschutz und Handschuh etwa 30 Euro
  • Köcher ebenfalls ab 30 Euro
  • Befiederungsgerät + Klebstoffe für Pfeile 40 Euro
  • Kleingedöns wie Schere und Zange oder Messer hat eh jeder im Haushalt.
  • Hinzu kommen noch die Zielscheiben. Unsere erste Zielscheibe war ein selbstgebauter Styroporquader mit Filzteppich überzogen, der kostete etwa 15 Euro. Mittlerweile ist das Ding nach knapp 800-1000 Schüssen in Fetzen. Eine anständige Zielscheibe aus geeigneten Material kostete 40 Euro und leistet auch bisher bessere Dienste als die Styroporscheibe.
  • Wenn man in einem Verein ist entfällt meist diese Anschaffung, dafür kommen Gebühren für die Mitgliedschaft hinzu. Dies muss jeder selber abwägen, ein Verein hat gewisse Auflagen und Regeln und schon ist man wieder ein wenig „gebunden“

Je nach nachdem kommen da gut erstmals 300 Euro für den Anfang zusammen.

Sonstiges und allgemein
Jedem sollte natürlich klar sein, dass die Bögen gefährlich werden können bei unsachgemäßer Handhabe. Es muss wohl keinem extra gesagt werden dass man mit gespannten Bogen nicht auf Menschen zielt oder mit dem Bogen rumfuchtelt. Ein Bogen wird erst gespannt wenn man am Ziel ist, in Zielrichtung schaut und an der Reihe ist. Siehe dazu auch unseren BOGENKNIGGE (erstellt von der Zeitschrift Traditionelles Bogenschießen)

„Du kannst ehrgeizig sein, aber vermiese den anderen nicht den Spaß dabei. Es geht nicht immer um besser, schneller, weiter, höher.“

In den Vereinen und auch auf den Treffen wird man gern von den Mitgliedern und Teilnehmern auf Haltung und Ausrüstung hingewiesen bzw. beraten. So mancher „schießt“ dann mit seinen Ratschlägen über sein Ziel hinaus aber meint es natürlich nur gut. Aber nicht weiter schlimm - man lernt dabei recht viel.
Ich habe mir z.B. angewöhnt so zu schießen wie ich am besten zurechtkomme, so wie ich für mich das beste Ergebnis erreiche und diesen Stil, diese Art versuche ich bei jeden Training zu verfeinern.
Was ich damit sagen will? Ruhig bleiben, nichts überstürzen und auch andere Meinungen gelten lassen.

Armin